Bericht von der Projektfahrt nach Auschwitz und Birkenau

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und eine Abwechslung zum täglichen Unterricht bot die Projektfahrt der Geschichtskurse aus Klassenstufe 11 nach Polen. Vom 25. bis 29. Juni 2023 wurden das Stammlager und Auschwitz-Birkenau sowie Krakau und dessen jüdisches Viertel
besichtigt. Im Mai 1940 als Gefängnis für polnische politische Gefangene in einem Vorort der polnischen Stadt Oświęcim erbaut und am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit: das Stammlager des Konzentrationslagers Auschwitz.
Am Montag, dem 26. Juni 2023, startete der erste Tag der Projektfahrt mit einer Führung im Stammlager. Nach dem Passieren des Lagertors mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ wurden verschiedene Gebäudeabschnitte besichtigt. In diesen wurden illegale Fotoaufnahmen des
Sonderkommandos, entwendete Wertgegenstände und Wandzeichnungen der Häftlinge sowie Dokumentationen über ermordete Juden und medizinische Experimente an Kindern ausgestellt. Besonders die Dauerausstellung Shoa nahe dem erhaltenen Strafbunker und der schwarzen
Wand war sehr berührend. Diese umfasste verschiedene Gallerien zum jüdischen Leben vor dem Krieg, der Ideologie der
Nationalsozialisten und der Überlebenden des Holocaust. In einem abgedunkelten Raum wurden unter a nderem verschiedene Fotos und Videos aus dem alltäglichen jüdischen Leben vor dem Krieg an die Wände projiziert, wobei im Hintergrund beruhigende Töne und heitere Stimmen der Opfer abgespielt wurden.Am Nachmittag wurde das Leben von Kindern im Konzentrationslager und Holocaustüberlebenden durch Workshops nochmals vertieft.
Das 1942 erbaute Massenvernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurde mit einer Führung am Dienstag besichtigt. Mit berührenden Berichten und Gedichten der Häftlingen wurden mehrere Sanitäts- und Kinderbaracken, die Rampe, an der die Selektion der Häftlinge stattfand, die
Gaskammern und das Effektenlager „Kanada“ visitiert. Vor allem die Kinderbaracke Block 16a mit den engen Stockbetten und märchenhaften Zeichnungen von älteren Häftlingen hinterließ ein sehr bedrückendes Gefühl.
Nachmittags wurde die Arbeit in den Workshops fortgesetzt. Der letzte Projekttag fand in Krakau statt. Durch eine großartige Führung durch das jüdische Viertel wurde das Wissen zur jüdischen Geschichte, Traditionen und Mizwot (Gebote und Verbote) vertieft und erweitert. Neben dem Besuch einer Synagoge und eines jüdischen Friedhofes wurden ebenfalls mehrere Drehorte des Filmes „Schindlers Liste“ besichtigt.
Die Projektfahrt war eine großartige Erfahrung, wobei in vielen Bereichen das Wissen zum Nationalsozialismus und Holocaust vertieft und erweitert wurden. Es war sehr informativ, interessant sowie sehr berührend und bedrückend.

Text und Bilder Emma Luana Gaspers

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